Donnerstag, 8. März 2012

CeBIT 2012 spannend und enttäuschend zugleich

Gestern war ich auf der CeBIT Hannover, um mich hinsichtlich IT und dem Hauptthema der Messe "Managing Trust - Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt" zu informieren und Anregungen mitzunehmen. Überrascht war ich über die neue Ausrichtung. Der Privatanwender als Zielgruppe wurde thematisch auf zwei von insgesamt siebzehn Ausstellungshallen zusammengeschrumpft. Hier fand sich fast ausschließlich die Spiele-Fraktion mit, zugegebenermaßen, spannenden Wettbewerbsaktionen. Was das mit "Solutions for the digital Lifestyle" zu tun hat, erschließt sich mir jedoch nicht. Die faszinierende IT-Welt im Haushalt, in der Immobilie, im Pkw und sonstigen Anwendungen sind nach meinem Geschmack deutlich zu kurz gekommen oder die Anbieter waren so gestreut, dass sie kaum mehr wahrnehmbar waren. 


Als Unternehmerin und in Begleitung eines Vertreters eines mittelständischen Unternehmens kann ich nur sagen: "Thema nicht getroffen". Die Vertrauensgewinnung über den Aspekt Sicherheit wurde oft nur am Rande behandelt. In Fachvorträgen hieß es dann "bei uns sind Ihre Daten sicher" ohne irgendwelche Nachweise zu erbringen. Ausnahme vielleicht der Vortrag bei der DATEV, hier wurde aufgezeigt mit welchen Maßnahmen für die Datensicherheit der Kunden gesorgt wird. Das Konzept war überzeugend und umfassend. Schade nur, dass das Angebot der DATEV ausschließlich über Steuerberater/innen zugänglich ist. Hinsichtlich der Darstellung können sich andere Anbieter wie die Deutsche Telekom oder Microsoft Deutschland "eine Scheibe abschneiden". Wir wollen nicht nur glauben, dass unsere Daten in der Cloud sicher sind. Wir wollen gezeigt bekommen, wie das erreicht werden soll, bevor wir beim Anbieter Leistungen einkaufen. 


Mein Dank geht an das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und dem Modellprojekt DsiN.de (Deutschland sicher im Netz), das es möglich gemacht hat, an diesem Rundgang mit Vorträgen teilzunehmen, der trotz allem interessant und aufschlussreich war.

2 Kommentare:

Marcus hat gesagt…

Dem muss ich voll und ganz zustimmen. Offensichtlich ist die Definition des "Mittelstandes" durchaus unterschiedlich. Es war relativ wenig Praxis für Endanwender zu sehen, dafür jede Menge Imagewerbung. Eines ist aber sicher: An der Cloud kommt mittelfrisrig keiner vorbei! Dabei sollten wir froh sein, auch innerhalb unseres Landes geeignete Anbieter haben. Für mich die unselige Verbindung dieses Tages: "Cloud" und "Patroit Act"

Unknown hat gesagt…

Hallo Frau Drechsler,

als Anbieter von Cloud Telefonlösungen fühle ich mich durch den Artikel natürlich direkt angesprochen. Auch wir speichern persönliche Daten von Kunden, die wir für die Erbringung unserer Dienst brauchen. Sicherheit ist uns dabei sehr wichtig. Beispielsweise achten wir darauf das wir Passwörter nur verschlüsselt und nicht rekonstruierbar speichern und dass wir Login-Daten für die Synchronisation mit dem google Adressbuch überhaupt nicht speichern. Alle unsere Mitarbeiter haben in Arbeitsvertrag eine Verschwiegenheitsklausel gem. §88 des TKG unterschreiben, und und und.... Zudem habe wir ein umfrangreiches und ausgeklügeltes Sicherheitskonzept das auch bei der Bundesnetzagentur hinterlegt ist. Es gibt aber auch einige Maßnahmen über die man öffentlich nicht sprechen sollten. Getreu nach dem Motto der beste Schutz ist der, der nicht bekannt ist das er existiert.

Aber Sie haben recht! Bisher findet man bei uns nur in unserem E-Book auf http://www.im-internet-telefonieren.de einige Hinweise zum Thema Datenschutz. Aber wir sollten das Thema sehr viel mehr ins Licht der Öffentlichkeit ziehen. Vielen Dank für diesen Hinweis.

Ihr Michael Kundt

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